Pinterest – Eine Chance für Verlage und Buchhandlungen

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Seit Jahresbeginn ist in den einschlägigen deutschen Medien auf einmal ein neuer Social Media Hype ausgebrochen: Pinterest.

Um was geht es?
Die gute alte Kühlschranktüre oder die Korktafel in der Küche voll mit Notizen ist zurück: Postkarten, Bilder, Notizen, Visitenkarten, Rezepte und ähnliches hingen oder hängen immer noch an diesen Orten – und werden beim Besuch der Freunde von denen immer wieder inspiziert: Genauso funktioniert Pinterest (Pin an Interest = Pinterest).

Bei Pinterest werden durch das Drücken eines sich automatisch installierenden Pinterest-Buttons in der Favoriten-Zeile des Browsers (Explorer, Firefox, Chrome, Safari, etc.) alle Photos und Videos (und nur die und kein Text) der aktuell im Browser aufgerufen Website in einem gesonderten Fenster angezeigt, die dann – mit einem eigenen Kommentar versehen und einer speziellen Gruppe / einem speziellen Thema zugeordnet – als Pins auf seine eigene Pinterest-Website hochgeladen werden können.

Nachdem es im Zeitalter von Facebook nun viele, viele Freunde gibt, die die eigene Pinnwand / den eigenen Kühlschrank auch virtuell anschauen können, können diese natürlich die eingestellten Pins beurteilen (Vote: Like / Dislike), kommentieren und natürlich auch teilen (Share).
Im Prinzip funktioniert Pinterest als Zwischending zwischen dem etwas ausführlicheren Facebook und dem kurzen, rein textlastigen Twitter – nur eben beschränkt auf Bilder und Videos und mit kurzen Kommentaren versehen, die auf thematisch unterschiedliche Boards gepinnt werden.
Verknüpft ist Pinterest von vorneherein mit Facebook und / oder Twitter – so dass hier nicht nochmals eine Community angelegt werden muss, sondern die bestehende Community sofort eingebunden werden kann. Dadurch und durch den Pinterest-Button im Browser ist ein Bild / ein Video innerhalb von 10 Sekunden auf die Pinnwand gepinnt – und damit sehr schnell auf der eigenen Pinterest-Website.

Wie können Verlage und Buchhandlungen Pinterest nutzen?
Verlage und Buchhandlungen können schnell und einfach Ihre eigene Pinterest Seite erstellen.
Verlage können pro Autor ein Board bauen und dort ihre Pins pinnen: Das Cover des Buches, ein Photo der Autorin, ein Plakat der Lesereise, ein Video des Autors, ein Interview aus dem TV, ggf. auch ein Kochrezept aus dem Kochbuch, ein Foto aus dem Bildband, etc. – all das, was das Urheberrecht zulässt.
Buchhandlungen können das Buch der Woche ähnlich wie die Verlage an ihr Board pinnen – gerne verknüpft mit dem Photo der empfehlenden Buchhändlerin, Bildern der letzten Lesung des Autors oder auch Bilder von Kunden, die das Buch gerade gekauft haben und empfehlen wollen – auch da gilt: Urheberrecht beachten.

Am Besten die Bilder / Videos von der eigenen Website pinnen – dann gibt es keine urheberrechtlichen Probleme und die Verlinkung auf die eigene Website ist auch gleich gewährleistet.

Die so gepinnten Boards werden nun an die (vorhandene?) Community versandt – indem man die Facebook/Twitter-Freunde zu Pinterest einlädt.
Der Unterschied zur Kühlschranktüre in der Küche ist von Vorteil: Die Photos sind verlinkt – eben regelmäßig mit der Website des Rechteinhabers – und steuern mit dem Anklicken des Bildes / Videos den Traffic auf diese Website (des Verlages, der Buchhandlung). Dort sind die Buchcover eben nicht nur Buchcover, sondern eben auch sofort Produkte, die dann digital gekauft werden können – als gedrucktes Buch oder als eBook.
Und darin liegt dann eines Tages auch das Geschäftsmodell von Pinterest: Affiliate – Gebühren oder auf Deutsch: Gebühren für die Vermittlung von Umsätzen, sofern sie über diese Verbindung erstellt wurden.

Nachdem Pinterest in Deutschland gerade erst noch im Aufbau begriffen ist, kann man noch keine Wunderdinge in Sachen zusätzlicher digitaler Medienpräsenz erwarten – auf der anderen Seite lässt sich damit jetzt schnell und sehr, sehr einfach üben, wie sich Social Media Marketing für Verlage und Buchhandlungen erfolgreich erweitern lässt.

Und Spaß macht es eben auch.

 

Unsere Hinweise für die generelle Einführung von Social Media Marketing bei Verlagen und Buchhandlungen finden Sie hier:
https://www.smart-digits.com/?p=1513

Veröffentlicht von

Ich bin Experte für Geschäftsmodelle und digitale Technologieentwicklung. Als operativ tätiger kaufmännischer Geschäftsführer biete ich internationale Erfahrung in Finanz- und Rechnungswesen, Gesellschaftsrecht, Personal, Vertrieb und Verwaltung in High-Tech- und Medien- Unternehmen. Ich war CFO / COO in einem schnell wachsenden Start-Up (Deutsche GmbH und US Inc.) und habe die Gesellschafter in den Investment-Runden unterstützt sowie beim erfolgreichen Verkauf des Unternehmens an einen führenden US-Technologie-Konzern. Detailliertes Wissen habe ich durch operative hands on-Verantwortung erworben in den Bereichen Rechnungswesen, Finanzierung, Controlling, Berichtswesen und Steuern (IFRS, US-GAAP und HGB) von internationalen Mittelstandsunternehmen. Umfangreiche Erfahrung habe ich in der Gewinnung, Vertragserstellung und Vertragsauflösung von Mitarbeitern im internationalen Umfeld, einschließlich der Erlangung von Arbeitserlaubnis / Visum in Deutschland und in den USA.