Innovative Geschäftsmodelle – warum Sie sich diese Start-ups ansehen sollten

CONTENTshift biegt in die Zielgerade ein und auf der Buchmesse wird der Sieger dieses Start-up-Wettbewerbs gekürt. Die Auswahl zeigt die Vielfalt der Themen, mit denen die Branche konfrontiert ist. Und die Qualität der Angebote zeigt auch, dass die Unternehmen gelernt haben in den letzten Jahren. Die eierlegenden Wollmilchsäue sucht man vergeblich, die eine, großartige “Killerapplikation”, mit der alle Probleme einer digitalen Ökonomie gelöst werden. Man ist realistischer geworden und weiß, dass die Entwicklung von Innovationen Zeit und Geld kostet und deshalb klein starten muss.  Die Finalisten werden am 20.10. um 11.00 Uhr in Halle 4.0 J 35 auf der Bühne ihr Unternehmen präsentieren, am Vortag haben Sie auch die Möglichkeit, diese im Speeddating kennenzulernen oder bei einem “meet&greet” am 20. um 16.00 Uhr in Halle 3.1 H 85. In dem Zusammenhang werden Professor Okke Schlüter von der HDM in Stuttgart und ich eine unsere Studie zu den Geschäftsmodellen vorstellen.

Für alle, die sich orientieren wollen, hier eine kurze Vorstellung der Finalisten. Dabei werden hier die Probleme skizziert, auf die Lösungen gesucht werden, als Anregung für Sie, das Gespräch zu suchen, wenn sie ähnliche Aufgaben vor sich haben. Denn vor allem vom Austausch und dem Gespräch über die möglichen Lösungen kann die Branche profitieren.

Beemgee

beemgeeFast jeder ist heute ein Verleger. Die Hürden für Autoren sind so niedrig, dass Selfpublishing boomt. Aber dabei brauchen die Autoren auch professionelle Werkzeuge, um ihre Geschichten zu erzählen. Hier setzt Beemgee an: Die Plattform ermöglicht einem Autor, die Handlung und die Personen von vorne herein richtig zu erfassen und wie auf einem Reißbrett zu skizzieren. Für Drehbuchautoren ist das nicht neu, für viele Buchautoren schon. Aber wollen sie auch andere Medien wie Bild, Ton oder Interaktion künftig einsetzen, müssen sie lernen, dies im Vorfeld gut zu planen, denn sonst passen die Inhalte nicht zueinander. Selfpublisher und Verlage mit erweiterten Angeboten für ihre Autoren werden hier fündig.

Briends

papagoMan liest ein Buch, will oder kann dieses nicht mitnehmen für den nächsten Termin und möchte es aber über sein Smartphone dabei haben. Die Studien der aktuellen Nutzergewohnheiten zeigen keine strikte Trennung von Print und digital, sondern ein “sowohl-als-auch”. Unter dem Namen Papego bietet diese App die Möglichkeit, Texte weiterzulesen, indem diese eingescannt und digital zur Verfügung gestellt werden. Erste Feldversuche mit Publikumsverlagen laufen, damit Kunden an der spannendsten Stelle nicht abbrechen müssen. Aber auch im b2b-Bereich sind Potenziale zu heben, man denke nur an Fachinformationen, die man schnell zum nächsten Geschäftstermin braucht.

Brainyoo

brainyooDie Karteikarten sind nach wie vor ein erprobtes Mittel zur Prüfungsvorbereitung. Und es liegt auf der Hand, dass hier digitale Lösungen einen Mehrwert bieten: irgendein elektronisches Gerät hat man immer dabei, die Erfolge/Mißerfolge können gleich gemessen und angezeigt werden, die Darstellungsformen können variieren von Bild über Video bis zum klassischen Test und den Austausch mit anderen kann man auch noch pflegen. Quizzduelle sind allen bekannt und für den kleinen Wissensappetit zwischendurch zücken Kunden gerne das Smartphone. Wer eine Zielgruppe bedient, die schnell ein klar umrissenes Themengebiet lernen muss, der sollte sich dieses Start-up ansehen.

Booktype

booktypeFast jede Veröffentlichung wird vorher noch von jemandem gelesen oder bearbeitet und dann in möglichst viele Formate gebracht, um den Kunden auf allen möglichen Wegen zu bedienen. Mit Booktype liegt schon eine Plattform vor, die sowohl die Zusammenarbeit vieler Autoren wie auch die einfache Publikation in unterschiedlichen Formaten ermögicht. Bei der Zusammenarbeit kann man immer viel Zeit verlieren, vor allem wenn es um Texte geht. Wer das Schreiben und Kommentieren von Inhalten für die verschiedensten Formate klug und effizient organisiert, der hat viel gewonnen. Beispiele von Amnesty International oder Schulen in Norwegen belegen den Nutzen von booktype und zeigen unterschiedliche Einsatzorte auf. Die Weiterentwicklung von der Plattform zur einfachen Produktion verschiedenster Formate hin zu einer kollaborativen Plattform zeigt sich in der immer größeren Bedeutung sozialer Netzwerke bei der Produktion und Aufnahme von Texten. Die Einsatzmöglichkeiten sind deshalb vielfältig.

SatoshiPay

satoshiMicropayment ist eines der wichtigen Themen, denn jeder Verlag möchte den Zugang zu seinen Kunden selber gestalten und nicht von den großen Ökosystemen abhängen. Hier bietet SatoshiPay Lösungen, die von jeden einfach genutzt werden können. Jeder Anbieter kann seinen Kunden dann Credits und Punkte zuweisen und dadurch die Zahlung auch von Kleinstbeträgen erleichtetn. Apple und Amazon machen das mit ihren Kundenkonten vor, doch viele wollen nicht von diesen Anbietern abhängig sein. Ebenso bedeutend für den Austausch mit den Hintergründen dieses Angebots sind die Sicherheitsmechanismen durch Blogchain-Technologie, die für die unterschiedliche Nutzerszenarien eine effiziente Alternative darstellt.

Unidea

unideaWie findet man das nächste, passende Buch? Und wie können mir dabei Metadaten helfen? Dies ist der Ausgangspunkt des Konzeptes von Unidea, die mittels Algorithmen die Basis schaffen für eine intelligente Verknüpfung von Kundendaten und Produktbeschreibungen. Wie in einem mind-map werden die Titel geklustert und bieten sich dem Leser in unterschiedlichsten Konstellationen dar. Für eCommerce-Unternehmen, Bibliotheken und Verlage bieten sich hier Anknüpfungspunkte, denn die Sichtbarkeit zu erhöhen, ist für alle ein Gebot der Stunde.
(Mehr zu innovativen Geschäftsmodellen in unserem Kurs Business Development Manager im November.)

 

 

Meine Schwerpunkte sind die strategische Entwicklung von Unternehmen, die Gestaltung der passenden Geschäftsmodelle und die Kundenanalyse - das klingt nach trockenem Brot. Aber es kann sehr kreativ, anregend und erfüllend sein. Mit dem Master "Digital Media Manager" in München lehre ich Medienkompetenz als Zusammenspiel von Geschäftsmodellen, Technologiebewertung und medialer Kommunikation. Aus meiner Erfahrung als Produktmanager, Verlagsleiter und Geschäftsführer beim Carl Hanser Verlag und Haufe-Lexware kenne ich das Mediengeschäft und die Herausforderungen durch die Digitalisierung. Mit Partnern entwickle ich Plattformen wie flipintu oder lectory und digitale Lernmethoden mit dem Goethe-Institut und verschiedenen Universitäten. Man muss etwas selber erfahren, um es auch vermitteln zu können. Nicht dass ich ein Fan von Steve Jobs wäre, aber seine legendäre Rede in Stanford ist klug und das Motto passt: Stay hungry. Stay foolish. Das Leben ist zu kurz, um es mit sinnlosen Meetings und Phrasen zu vergeuden.