Künstliche Intelligenz – über die Chancen und Grenzen von Algorithmen

Die Mathematikerin Hannah Fry hat mit ihrem Buch “Hello World. Was Algorithmen können und wie sie unser Leben verändern“, einen guten Überblick geliefert zum Einsatz von KI. Der nüchterne Blick bereichert die aktuelle Diskussion um die Macht und Grenzen der künstlichen Intelligenz. Dies ist eine gute Basis für das Verständnis dessen, was technologisch möglich ist und wie die Auswirkungen einzuschätzen sind. Darauf lassen sich dann auch Folgerungen für unser weiteres Handeln aufbauen. Weiterlesen

Sind Teams innovativer?

Künstler gelten als kreativ. Und ihre Kreativität wird belohnt von der Gesellschaft. Denn sie bietet einen Blick auf unser Dasein, wie es sonst niemand zu bieten hat. Sie wird gleichgesetzt mit Innovation und einem Fortschreiten der Menschheit. Deshalb schaut man gerne auf Künstler, wenn man im Unternehmen innovativ  werden will und Kreativitätstechniken erfreuen sich großer Beliebtheit. Denn Innovation ist heute mehr vonnöten als je zuvor. Und dazu braucht es kreative Mitarbeiter, die in interdisziplinären Workshops gemeinsam Kreativitätstechniken lernen.
Innovation = kreative Mitarbeiter + Teamarbeit. Soweit die These.
Wenn man eine neuerliche Studie über den Ruhm von Künstlern der abstrakten Moderne im 20. Jahrhundert betrachtet, erscheint Erfolg aber weniger eine Folge von Kreativität zu sein als vielmehr von PR oder neudeutsch “Influencer-Marketing”: Denn nicht Kreativität sorgt für Reichweite, sondern Networking. Erfolgreich ist, wer andere überzeugen kann. Anlass genug, einmal ein paar unserer Mythen des unternehmerischen Alltags gegen den Strich zu bürsten. Weiterlesen

Die Lehre der Zukunft – revisited

Im diesjährigen “annual letter” von Melinda und Bill Gates findet sich unter “surprise 8” die Aussage, “textbooks are becoming obsolete”.  Wer sagt´s denn! Grund genug, unsere Annahmen zum Lehrwerk der Zukunft von 2012, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017 oder 2018 nochmal zu überprüfen. Denn waren auch für uns vor ein paar Jahren die Neuerungen noch wirkliche Entdeckungen, so drängt sich jetzt der Eindruck auf, es gäbe doch nichts Neues unter der Sonne. Gerade in der aktuellen Diskussion um den Digitalpakt werfen so viele mit altbekannten Textbausteinen um sich und man fragt sich, ob in den letzten zehn Jahren wirklich etwas passiert wäre. Denn einerseits könnten wir jeden Verweis auf Neuerungen im Markt mittlerweile kinderleicht als Kopie darstellen, so viel ist im letzten Jahrzehnt passiert. Andererseits hat man den Eindruck, Bildung ziehe im Schneckentempo durch die Institutionen und nichts passiere. Beides ist falsch, hier die Thesen: Weiterlesen

Die Datenfalle – warum Zahlen lügen können

Wir stecken in einer Zwickmühle: Wir wollen digitale Werkzeuge nutzen und müssen dafür die Software mit Daten füttern, damit sie uns versteht. Und je mehr Daten wir preisgeben, desto besser funktioniert unser Zusammenspiel.
Zugleich wollen wir uns nicht abhängig machen von der Software, denn für die Entwicklung unserer Persönlichkeit und zum Schutz unserer Privatsphäre geben wir zurecht nicht alles preis. Hinter jeder Software steckt auch immer ein Unternehmen oder ein Staat und dahinter wieder Menschen, die einem gut oder weniger gut gesinnt sind. Und während wir als Menschen ein Recht auf Vergessen und Lügen für uns beanspruchen, um überleben und gut leben zu können, arbeitet die Software an der Ewigkeit unserer Daten. “Die Hauptfunktion des Gedächtnisses liegt also im Vergessen” (Niklas Luhmann, Die Gesellschaft der Gesellschaft) – und deshalb machen uns Überwachungsphantasien wie die aktuelle des chinesischen Machtapparats so nervös (siehe z.B. diesen Artikel zur Datenflut in den sozialen Netzwerken in China oder diese ZDF-Reportage über die Strategie der Regierung und Konzerne in China).
Das Thema wird uns die nächsten Jahrzehnte noch begleiten. Werfen wir einen Blick auf den Nutzen von Daten in Unternehmen, so lohnt sich ein Blick auf zwei Erfahrungen: Weiterlesen

Medienkompetenz, lesen und schreiben – was soll künftig gelehrt werden?

Die Hamburger Erklärung fordert zu Recht eine bessere Leseförderung von Kindern, auch wenn man wissenschaftlich nicht genau belegen kann, wie sich die Lese- und Schreibkompetenz entwickelt hat. Denn die digitalen Medien bieten uns ja Abkürzungen und Dienste an, die verführerisch einfach alle Aufgaben von uns nehmen – auch das Lesen und Schreiben. Schnell bilden sich Lager rund um die Verfechter des digitalen Klassenzimmers (“wir müssen die Kinder auf die Welt vorbereiten und Medienkompetenz lehren”) und rund um die Bewahrer (“Grundwissen bleibt Grundwissen und Lesen, Schreiben und Rechnen gehören dazu” – von den populistischen Vorurteilen “digitaler Demenz” gar nicht zu reden).  Diese Debatte darf nicht im Entweder-oder enden, sondern sollte ein Sowohl-als-auch zum Ziel haben. Hier ein Vorschlag. Weiterlesen

Metadaten und KI – die Zukunft des Metadatenmanagements

KI macht Angst. Maschinen können „besser“ denken als wir, die wir doch aufgrund unseres Denkens diesen Planeten beherrschen? Und jetzt kommen lauter fleißige Softwareprogramme, die schneller lesen, analysieren und neu kombinieren. Diese Helferlein werden Metadatenmanagern unter die Arme greifen und ihre Arbeit in Zukunft prägen. Denn sie sind auf Dauer günstiger und vor allem genauer. Wir müssen deshalb versuchen sie zu verstehen, damit wir die Werkzeuge richtig einsetzen. Ein Messer kann man zum Töten oder Schneiden von Gemüse nutzen. Wir würden den Gebrauch nie grundsätzlich verbieten wollen, aber die richtigen Regeln für den Umgang entwickeln wir nur, wenn wir wissen, was ein Messer kann und was nicht. Weiterlesen