Digital Publishing Trends 2019

Es ist über die letzten Jahre zu einer schönen Tradition geworden: Zur Buchmesse fassen wir unsere Sicht auf die Trends des Jahres zu einem Vortrag zusammen (hier geht es zu den Zusammenfassungen von 2018, Teil 1 sowie Teil 2, 2017 Teil 1 sowie Teil 2, 2016 Teil 1 sowie Teil 2 und 2015. Wir versuchen dabei, den Blick über die Buzzwords und Hype-Themen hinaus zu richten und die Entwicklungen in den Fokus zu nehmen, die als große Bewegungen in unserer Branche langfristig wirksam sind. Dieses Jahr hatten wir zum ersten Mal das Glück, dass unser Gastgeber Reemers Publishing Services den Vortrag auch gefilmt hat – wenn Sie also eine halbe Stunde Zeit haben, dann schauen Sie gerne herein:

 

Für die Eiligen unter Ihnen hier eine Kurzzusammenfassung, für Interessierte die Empfehlung, dran zu bleiben, weil wir den ein oder anderen Trend auch in den nächsten Folgen noch weiter beleuchten werden:

  1. Das Ende der Trends: Trends sind nicht (mehr) in der Lage, die komplexen Märkte zu erfassen, in denen die Unternehmen mit je eigenem Rhythmus und sehr unterschiedlichen Aufgaben und Problemen zu kämpfen haben.
  2. Paid Content: Zahlreiche Zeitschriften machen es vor und könnten auch für die Buchbranche Vorbild sein, das Zusammenspiel von kostenlosen Inhalten zur Trafficgenerierung und kostenpflichtigen Inhalten für vertiefende Themen neu zu denken.
  3. Sichtbarkeit durch “nachhaltigen” Content: Google belohnt mittlerweile auch in den Suchergebnissen zusammenhängende Inhalte und Buchverlage können hier punkten mit ihren kuratierten, durchdachten Werken.
  4. Audio: Vom Lesen zum Hören ist es nicht weit und die zahlreichen Erfolge von Podcasts und Audiobooks bieten hier den klassischen Buchverlagen neue Erlösmodelle.
  5. Metadaten: Von thema bis iab gibt es zahlreiche Taxonomien, die von Verlagen bespielt werden sollten, damit ihre Produkte in den verschiedenen Suchmaschinen und Shops .
  6. Leistungsschutzrecht, EU-Urheberrecht: Die Versuche, mit rechtlichen Mitteln in der digitalen Ökonomie Grenzen zu ziehen, sind nach wie vor handwerklich nicht gut gemacht und führen zu weiteren Problemen.
  7. KI und Moral: Die immer größere Leistungsfähigkeit digitaler Tools, oft gerne mit dem Schlagwort “KI” umschrieben, führen zunehmend zu gesellschaftlichen Debatten um Sinn und Unsinn des Einsatzes.
  8. Agil ist normal: Agile Werkzeuge kommen zunehmend zum Einsatz und gehören mittlerweile bei vielen Unternehmen zum alltäglichen Handwerkszeug.
  9. Die digitale Gesellschaft in der 360°-Schleife: Die dauernde Selbstbetrachtung in und durch die Medien ist selber eine Filterblase mit gefährlichen Entwicklungen für die gesellschaftliche wie politische Landschaft.
  10. Publizieren braucht Haltung: Will man in einer komplexen und teilweise chaotisch anmutenden Umgebung punkten, so braucht es Haltung und eine klare Positionierung.

Veröffentlicht von

www.dpc-consulting.de

XML- und Digital-Publishing-Professional mit Leib & Seele, seit Berufseinstieg in verschiedensten Projekten rund um Content-Management und Datenbank-basiertes Publizieren unterwegs. Seit 2012 selbständig als Berater und Trainer für digitales Publizieren.