Ikea Katalog – Wie Print durch digitale Zusatzinhalte erweitert wird

In diesen Tagen liegt wieder der Ikea-Katalog 2013 in den deutschen Haushalten. Mit einer weltweiten Auflage von über 200 Mio Exemplaren, davon alleine ca. 26,5 Mio Exemplaren in Deutschland, sicherlich eines der auflagenstärksten Printobjekte der Welt.

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Neben Änderungen im Inhalt (Nummerierung der Artikel!) und Format (8 mm breiter) versucht Ikea dieses Mal, die Leser / Nutzer /Kunden mit einer digitalen Neuerung an sich zu binden: Auf über 40 Katalogseiten wird mittels Smartphone-App und Augmented-Reality-Technologie Zusatznutzen für den Nutzer angeboten: Videos zu den auf der Seite aufgeführten  Produkten, dreidimensionale Animationen der auf der Seite dargestellten Möbel oder der “Röntgenblick” hinter die geschlossene Türe des im Katalog abgebildeten Schlafzimmerschrankes.

Wie zuvor schon die Verlage Gruner & Jahr, Bauer oder auch Burda versucht nun auch Ikea in einem weltweiten Projekt mit einer Augmented-Reality-Lösung diese digitalen Zusatzinformationen dem Leser eines Print-Produktes anzubieten: Ohne QR-Code, einfach durch Bilderkennung und durch Überlagerung der (lesbaren) Wirklichkeit mit zusätzlichen Inhalten im Smartphone oder Tablet.

Dort, wo Print nicht so einfach durch ein digitales Produkt ersetzt werden kann (und wenn man den Mobile-Shop oder den Online-Shop von Ikea anschaut, versteht man auch warum) – dort werden nun die Vorteile des gedruckten Produktes mit den erweiterten (augmented!) Möglichkeiten der digitalen Welt verknüpft. Damit ist dies nicht nur eine Marketing-Spielerei, sondern ein tatsächlicher Mehrwert für den Leser / Nutzer / Kunden.

Neben diesem Vorteil für den Kunden hat auch Ikea einen weiteren, statistischen Vorteil: Sämtliche Informationen über das Nutzerverhalten werden durch die Verknüpfung der Smartphones auf die Server von Ikea registriert. Dadurch kann auch das Leserverhalten der einzelnen Nutzer / Nutzergruppen analysiert werden: Welche Seite wurde wie oft von wem und wie lange betrachtet? Gibt es Unterschiede bei der Nutzung in unterschiedlichen Länder / Regionen?

Damit stößt Augmented Reality auch in die Breite des Publishings vor. Was AR-Technologie heute kann und in Zukunft können wird, stellt metaio als Technologieführer auf seiner eigenen Messe insideAR Anfang Oktober in München dar.

Darüber hinaus wird auf der O’Reilly Tools of Change for Publishing Konferenz am Vortag der Buchmesse 2012 in Frankfurt ebenfalls die Möglichkeiten der AR-Technologie im Umfeld der Verlage diskutiert – als Auftakt für weitere Diskussionen auf dem metaio Stand auf der Buchmesse im Rahmen der SPARKS-Initiative der Buchmesse.

Zwei gute Möglichkeiten, sich dieser Technologie und deren Nutzen für Verlage zu nähern.

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Ich bin Experte für Geschäftsmodelle und digitale Technologieentwicklung. Als operativ tätiger kaufmännischer Geschäftsführer biete ich internationale Erfahrung in Finanz- und Rechnungswesen, Gesellschaftsrecht, Personal, Vertrieb und Verwaltung in High-Tech- und Medien- Unternehmen. Ich war CFO / COO in einem schnell wachsenden Start-Up (Deutsche GmbH und US Inc.) und habe die Gesellschafter in den Investment-Runden unterstützt sowie beim erfolgreichen Verkauf des Unternehmens an einen führenden US-Technologie-Konzern. Detailliertes Wissen habe ich durch operative hands on-Verantwortung erworben in den Bereichen Rechnungswesen, Finanzierung, Controlling, Berichtswesen und Steuern (IFRS, US-GAAP und HGB) von internationalen Mittelstandsunternehmen. Umfangreiche Erfahrung habe ich in der Gewinnung, Vertragserstellung und Vertragsauflösung von Mitarbeitern im internationalen Umfeld, einschließlich der Erlangung von Arbeitserlaubnis / Visum in Deutschland und in den USA.