Die Firma aptara hat in den USA im dritten Jahr in Folge ihre Umfrage bei 1350 Verlagen gemacht. Nicht ganz uneigennützig, verdient man doch sein Geld im digitalen Markt, aber doch aufschlussreich.
- Bei nur 20% der Befragten machen die Erlöse für eBooks mehr als 10% vom Umsatz aus. Aber der Markt wird noch als unausgereift betrachtet, weil erst zwei von drei Verlagen ihre komplette Backlist auf eBooks umgestellt haben. Und der Produktionsprozess ist bei vielen Verlagen noch auf Print ausgerichtet. Das Motto lautet “digital and print”. Zusätzliche Erlöse (bei 42% der Befragten) und Kundenanforderungen (36%) sind die Gründe für die Verlage, das Geschäft mit eBooks auszubauen, was vermuten lässt, dass der Markt die Verlage treibt, nicht umgekehrt.
- Amazon spielt natürlich in den USA die Hauptrolle. Und die meisten eBook-Verkäufe werden über kindle generiert, ein Verkaufsweg, der hier noch in der Dimension fehlt. Deshalb hat in den USA die breit verkäufliche Handelsware auch die höchsten Zuwachsraten. Wie in Deutschland auch, erfahren deshalb reine Lesetexte Zuwächse im eBook-Markt, während Fachtexte für kindle ungeeignet sind. Dies täuscht darüber hinweg, dass es wohl zunächst die Fachpublikationen sein werden, die durch digitale Angebote ersetzt werden. Während sich z.B. die Belletristik auch langfristig immer noch auf ein stabiles Printgeschäft einstellen kann.
- Interessant ist, dass die Einnahmen über die eigenen Portale vor allem bei den Fachthemen bedeutend sind. Der Zugang zur eigenen Zielgruppe konnte also unabhängig von den großen Plattformen aufgebaut bzw. erhalten werden. Ein großer Anstieg wird im Bereich eBooks für Firmenkunden erwartet.
Hier der link zur Studie, bei der 78% der befragten Verlage als klein und mittelständisch zu bezeichnen sind mit Jahreserlösen bis zu 50 Mio $:
http://stream.aptaracorp.com/Aptara_eBook_Survey_3.pdf