Strange Digit: Lass den Kunden abstimmen…

und quittiere die Rechnung. Wer ist klüger: das Publikum, der Leser, der Kunde… oder der Autor, der Verlag, das Theater? Seit Crowdsourcing mit Wikipedia auch in der Medien- und Kulturlandschaft angekommen ist, vermag diese Frage viele Verantwortliche zur Schlaflosigkeit verführen.
Und so hat sich das Thalia Theater in Hamburg aus der Not eine Tugend gemacht und das Publikum abstimmen lassen über den neuen Spielplan. Nicht beachtend, dass man eine strategische Planung und eine Armee an Helfern braucht, um wie Raab durch die Lande zu ziehen und Stimmen zu sammeln für das, was man will. Nicht jeder Künstler ist auch ein guter Politiker, nicht jeder Verlag mag Generäle befehligen.
Und so kam es, dass auf den ersten Blick Mittelmäßigkeit und persönliche Vorlieben von Amateuren die Oberhand gewonnen haben. Was an und für sich nicht schlecht sein muss. Die Wahrheit liegt wie immer auf dem Platz und eine gute Inszenierung kann aus jeder Vorlage etwas machen. Dafür waren die Medienpräsenz und die Teilhabe von Besuchern erst einmal sichergestellt. Aber auch die Häme der professionellen Gestalter von Theaterwirklichkeit musste man sich gefallen lassen.
Was kann man daraus lernen?
Der richtige Umgang mit dem Ergebnis wird erst zeigen, ob die Aktion ein Erfolg war. Wenn es gelungen ist, genügend Zuschauer zu gewinnen, sie an das Theater zu binden und einen Austausch zu fördern, dürften die Kritiker auch verstummen. Aber dazu werden noch viele Worte ausgetauscht werden. Im Web 2.0.

Meine Schwerpunkte sind die strategische Entwicklung von Unternehmen, die Gestaltung der passenden Geschäftsmodelle und die Kundenanalyse - das klingt nach trockenem Brot. Aber es kann sehr kreativ, anregend und erfüllend sein. Mit dem Master "Digital Media Manager" in München lehre ich Medienkompetenz als Zusammenspiel von Geschäftsmodellen, Technologiebewertung und medialer Kommunikation. Aus meiner Erfahrung als Produktmanager, Verlagsleiter und Geschäftsführer beim Carl Hanser Verlag und Haufe-Lexware kenne ich das Mediengeschäft und die Herausforderungen durch die Digitalisierung. Mit Partnern entwickle ich Plattformen wie flipintu oder lectory und digitale Lernmethoden mit dem Goethe-Institut und verschiedenen Universitäten. Man muss etwas selber erfahren, um es auch vermitteln zu können. Nicht dass ich ein Fan von Steve Jobs wäre, aber seine legendäre Rede in Stanford ist klug und das Motto passt: Stay hungry. Stay foolish. Das Leben ist zu kurz, um es mit sinnlosen Meetings und Phrasen zu vergeuden.