und quittiere die Rechnung. Wer ist klüger: das Publikum, der Leser, der Kunde… oder der Autor, der Verlag, das Theater? Seit Crowdsourcing mit Wikipedia auch in der Medien- und Kulturlandschaft angekommen ist, vermag diese Frage viele Verantwortliche zur Schlaflosigkeit verführen.
Und so hat sich das Thalia Theater in Hamburg aus der Not eine Tugend gemacht und das Publikum abstimmen lassen über den neuen Spielplan. Nicht beachtend, dass man eine strategische Planung und eine Armee an Helfern braucht, um wie Raab durch die Lande zu ziehen und Stimmen zu sammeln für das, was man will. Nicht jeder Künstler ist auch ein guter Politiker, nicht jeder Verlag mag Generäle befehligen.
Und so kam es, dass auf den ersten Blick Mittelmäßigkeit und persönliche Vorlieben von Amateuren die Oberhand gewonnen haben. Was an und für sich nicht schlecht sein muss. Die Wahrheit liegt wie immer auf dem Platz und eine gute Inszenierung kann aus jeder Vorlage etwas machen. Dafür waren die Medienpräsenz und die Teilhabe von Besuchern erst einmal sichergestellt. Aber auch die Häme der professionellen Gestalter von Theaterwirklichkeit musste man sich gefallen lassen.
Was kann man daraus lernen?
Der richtige Umgang mit dem Ergebnis wird erst zeigen, ob die Aktion ein Erfolg war. Wenn es gelungen ist, genügend Zuschauer zu gewinnen, sie an das Theater zu binden und einen Austausch zu fördern, dürften die Kritiker auch verstummen. Aber dazu werden noch viele Worte ausgetauscht werden. Im Web 2.0.