EPUB aus Google Docs erstellen: Was kann der eBook-Export?

Wie der Entwicklerblog von Google aktuell meldet, können nach dem jüngsten Update der Web-Anwendung EPUB-Dateien auch direkt aus Google Docs heraus erzeugt werden. Grundsätzlich ist das natürlich eine tolle Sache, doch wie immer bei derartigen Meldungen ist Vorsicht geboten, ob das Tool am Ende wirklich hält, was das Marketing verspricht. Wir erinnern uns dazu zum Beispiel an Liberio, das vor zwei Jahren mit hohen Erwartungen gestartet und recht schnell wieder eingestellt wurde. Neben dem Geschäftsmodell ist aber bei einem EPUB-Export als Funktion vor allem relevant, wie gut das Ergebnis ist und wieviel Nacharbeit erforderlich ist.

Der Test anhand eines Dokumentes mit allen relevanten Content-Strukturen zeigt dabei recht schnell, dass der Export zwar eine nette Ergänzung der Docs-Funktionen ist, seiner Verwendung für den Produktionsbetrieb jedoch enge Grenzen gesetzt sind.

Der EPUB-Export erzeugt valides EPUB3, das zur Verwendung auf Vertriebsplattformen allerdings auf jeden Fall Nacharbeiten in anderen Tools erfordert. Die Inhalte eines Google Doc werden auf sinnvolle Weise in eine HTML/EPUB-Struktur umgesetzt, die aber eher roh formatiert als anspruchsvoll gestaltet ist. Google Docs ist damit auf keinen Fall als One-Stop-Autorentool oder Werkzeug für den kompletten Produktionsprozess zu gebrauchen. Der Export kann aber nützlich sein, um Texte aus Google Docs „mal schnell“ nach EPUB zu bekommen, ohne sehr viel Wert auf Schönheit oder ein unmittelbar verwendbares EPUB zu legen.

Einen ausführlichen Artikel mit den Testergebnissen im Detail finden Sie dazu hier bei digital publishing competence.

Veröffentlicht von

www.dpc-consulting.de

XML- und Digital-Publishing-Professional mit Leib & Seele, seit Berufseinstieg in verschiedensten Projekten rund um Content-Management und Datenbank-basiertes Publizieren unterwegs. Seit 2012 selbständig als Berater und Trainer für digitales Publizieren.