Mir ist ganz kannibalisch wohl

“Nein, das können wir nicht machen, denn dann kannibalisieren wir unsere Print-Umsätze!”

Ein Satz, geeignet für das Spiel Bullshit-Bingo. Wir wissen es längst, wissen, dass digitale Produkte neue Kunden erschließen, dass Print und digital zusammen gedacht werden müssen und das erfolgreiche Geschäftsmodelle sowieso nicht auf die Altlasten der bisherigen Marktteilnehmer achten. Dass diese Aussage nur dazu führt, die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle zu verlangsamen.
Warum er trotzdem immer wieder vorgebracht wird? Es liegt vermutlich an den immer noch geringen Umsätzen im digitalen Bereich, der dazu verführt, Print verteidigen zu müssen. Verteidigt werden müssen aber nur die Umsätze, nicht das Medium. Letzteres sucht sich der Kunde schon selbst aus.

Warum sich also nicht kannibalisch wohl fühlen, die cash cows genüßlich verspeisen und sie nicht bitten, auch noch die rising stars zu gebären.

Wir empfehlen ausnahmsweise mal Paul Simon:
“The problem is all inside your head
She said to me
The answer is easy if
you
Take it logically
I’d like to help you in your struggle
To be free…

You Just slip out the back, Jack
Make a new plan, Stan
You don’t need to
be coy, Roy
Just get yourself free
Hop on the bus, Gus
You don’t need
to discuss much
Just drop off the key, Lee
And get yourself free

Hier die Meldung zur parallelen Nutzung von eMagazinen und Print auf dem iPad:
http://www.wuv.de/nachrichten/digital/vdz_studie_ipad_apps_kannibalisieren_kaum
Hier die Einschätzung von Weltbild-Chef Klaus Driever, der ein Multichannel-Konzept verfolgt:
http://www.buchreport.de/nachrichten/online/online_nachricht/datum/2011/10/14/ist-fuer-amazon-neben-uns-noch-platz.htm
Und hier Paul Simon im Original:
http://www.youtube.com/watch?v=RTiyLuZOs1A

Meine Schwerpunkte sind die strategische Entwicklung von Unternehmen, die Gestaltung der passenden Geschäftsmodelle und die Kundenanalyse - das klingt nach trockenem Brot. Aber es kann sehr kreativ, anregend und erfüllend sein. Mit dem Master "Digital Media Manager" in München lehre ich Medienkompetenz als Zusammenspiel von Geschäftsmodellen, Technologiebewertung und medialer Kommunikation. Aus meiner Erfahrung als Produktmanager, Verlagsleiter und Geschäftsführer beim Carl Hanser Verlag und Haufe-Lexware kenne ich das Mediengeschäft und die Herausforderungen durch die Digitalisierung. Mit Partnern entwickle ich Plattformen wie flipintu oder lectory und digitale Lernmethoden mit dem Goethe-Institut und verschiedenen Universitäten. Man muss etwas selber erfahren, um es auch vermitteln zu können. Nicht dass ich ein Fan von Steve Jobs wäre, aber seine legendäre Rede in Stanford ist klug und das Motto passt: Stay hungry. Stay foolish. Das Leben ist zu kurz, um es mit sinnlosen Meetings und Phrasen zu vergeuden.