Die Aus- und Weiterbildung wird künftig an digitalen Angeboten nicht vorbeikommen. An anderer Stelle haben wir schon berichtet, wie sich der Markt in den USA neu formiert. Die große Frage für die Anbieter ist, wie lange das traditionelle Buch noch seinen Platz behaupten kann.
In diese Situation passt eine Umfrage von bookboon zur Nutzung von eBooks:
Lehrbücher sind den Studenten zu teuer
Die Studie dokumentiert, dass 87,8 Prozent der deutschen Studenten Studienbücher zu teuer finden. Das Resultat: 94 Prozent der Befragten weigern sich meistens, das vorgeschriebene Lehrbuch zu kaufen.
Wird es dennoch erworben, kaufen 46,1 Prozent der Studenten das Lehrbuch neu. Nur 25,3 Prozent besorgen sich das Buch second-hand und 28,6 Prozent über andere Kanäle. Liegt das Buch letztendlich aufgeschlagen auf dem Schreibtisch, verwenden über die Hälfte der Immatrikulierten immer oder zumindest meistens nur wenige Kapitel.
64,5 Prozent der Befragten mögen die Printversion immer noch lieber als das E-Book. In den USA liegt die Zahl der E-Book-Befürworter bei 57,8, in Indien bei 54,1 und im Vereinigten Königreich bei 41 Prozent.
Insgesamt 17259 Studenten haben die Fragen des Bookboon-Teams beantwortet. Die Umfrage wurde vom 1. Juni bis 1. September 2012 in folgenden Ländern durchgeführt: Deutschland, die USA, Indien, das Vereinigte Königreich, die Niederlande, Dänemark, Schweden und Norwegen. Auf Facebook und in den verlagseigenen Newslettern wurden die Studierenden auf die Umfrage aufmerksam gemacht. 3511 Studenten von deutschen Universitäten haben an der Bookboon-Umfrage zu gedruckten versus digitalen Lehrbüchern teilgenommen.
Trotzdem bleibt das Lehrbuch in Deutschland die Nummer 1
64,5 Prozent der Befragten mögen die Printversion immer noch lieber als das E-Book. In den USA liegt die Zahl der E-Book-Befürworter bei 57,8, in Indien bei 54,1 und im Vereinigten Königreich bei 41 Prozent.
Deutschland liegt also zurück, was die Nutzung digitaler Angebote angeht. Die Gründe haben wir hier auch schon oft aufgezeigt:
- Die Reader sind noch nicht so verbreitet wie in den USA.
- Die Universitäten in den USA forcieren digitale Angebote stärker, auch weil sie es aufgrund der privaten Organisationsstruktur leichter können.
- Die Preise sind noch nicht so günstig, dass die Kunden sofort umsteigen.
- Das Angebot ist gering, weshalb der Markt erst richtig in Bewegung kommen wird, wenn die meisten Inhalte digital angeboten werden.
Aber natürlich regen sich schon zahlreiche Angebote wie zum Beispiel Thieme Campus, weil die Dozenten an den Hochschulen schon längst ihre Studenten mit digitalen Angeboten beglücken – unter der Hand, versteht sich.
In den USA ist ein gewichtiger Grund für eine integrierte, digitale Lösung natürlich auch der Preis. Der Kostendruck auf die Universitäten und Studenten wächst. Wie (aus der Sicht des Kunden) gespart werden kann, zeigt die folgende Infografik der Online Colleges:
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