Mobile Commerce ist für Verlage in zweierlei Hinsicht bedeutend:
- Wie erreiche ich den Kunden künftig, wenn den Büchertisch bei Thalia nur noch die Hälfte der Kunden sieht?
- Und kann ich durch Werbung auf den Tablets und Smartphones Geld verdienen?
Der letzte Future Advertising-Gipfel Ende 2012 im Literaturhaus in München zeigte, wie weit Verlage und Werbetreibende noch entfernt sind, sofort Geld zu machen mit Mobile Commerce. Zwar boomen die Nutzerzahlen, aber die Monetarisierung hinkt noch hinterher. Mobile Commerce heißt zur Zeit noch, dass beim Onlinekauf zum Smartphone noch das Tablet gekommen ist und der Mann im Frühjahr den Gartengrill endlich vom Sofa aus bei Amazon bestellen kann.
Die Fachleute gehen davon aus, dass Couponing, geobasierte Daten und andere Bezahlmodelle Mobile Commerce bald noch einen richtigen Schub geben werden.
Vorerst gilt es, das aktuelle Verhalten zu beobachten.
Adobe hat das Kundenverhalten beim Onlinekauf im Dezember 2012 ausführlich untersucht. Die wichtigsten Fakten in der Übersicht:
Was bei anderen Untersuchungen schon deutlich wurde, zeigt sich auch hier: Über das Tablet wird eher gekauft (55%) als über das Smartphone (28%).
Dabei ist die Bereitschaft hoch, auch in nächster Zeit Käufe zu tätigen. Und fast die Hälfte der Nutzer würde dabei auch auf eine App zurückgreifen, statt den Browser zu nutzen.
Die App unterstützt dabei die Marke. Die meisten nutzen auch nur Apps ihrer wichtigsten Geschäfte. Denen Sie eben Vertrauen entgegenbringen.
Und wichtig: Nach wie vor kommen die entscheidenden Kaufempfehlungen von Freunden. Selbst Facebook bleiben da prozentual gesehen nur 21% der Empfehlungen.
Die Folgerungen für Verlage lauten dem folgend:
- die Unterschiede zwischen Smartphone und Tablet im Auge haben.
- Apps immer auch im Hinblick auf die Unterstützung zum Kauf entwickeln.
- die eigene Marke auf- und ausbauen (und nicht zu viele gleichzeitig).
- den Kontakt zu den eigenen Kunden aufbauen, damit diese auch persönlich weiterempfehlen können.