Welche Apps verkaufen sich gut?

Apps? “Lohnen nicht”, “haben wir auch ein paar gemacht und dann wieder sein lassen” oder “viel zu teuer und aufwändig” sind dann die landläufigen Reaktionen aus Verlagen. Oft zu Recht: Neben den niedrigen Preisen, den hohen Aufwendungen (für Verlage) bei der Entwicklung und Produktion ist es die Schwierigkeit bei der Vermarktung, die den App-Markt nicht sonderlich attraktiv erscheinen lässt. Die gewohnten Mechanismen greifen beim App-Marketing nicht. Eine Reihe von Empfehlungen für die Vermarktung von Apps haben wir an dieser Stelle schon einmal gegeben – und diese sind nach wie vor gültig.

Dazu kommen natürlich noch weitere wichtige, handwerkliche Voraussetzungen wie die Metadaten, die Gestaltungen von Icons, Screens und Texten und die Vermarktung im Bereich Social Media – aber auch eine sinnvolle Strategie für Email-Marketing kann für deutlich erhöhte Sichtbarkeit sorgen. Vorausgesetzt werden muss dabei natürlich ein exzellentes Produkt, das seine Kunden von der ersten Nutzung an begeistert – sonst wird das größte Marketing-Budget wenig ausrichten.

Betrachtet man die wöchentliche Hitliste der Apps bei Distimo, dann sind neben Spielen und den Apps der großen sozialen Netzwerke oder anderer Dienste klar führend.

Bei einer genaueren Analyse (siehe hierzu die Zahlen von Distimo für das erste Halbjahr 2013) benötigt man in den USA  72.000 Downloads/Tag, um unter den ersten zehn zu landen bei den kostenlosen Downloads auf dem iPhone. Bei den bezahlten Apps sind ca. 40.000 Downloads/Tag nötig. Dafür sind im Durchschnitt Erlöse von ca. 12.000 $/Tag zu erwarten, wenn man unter den ersten 50 Apps ist.

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Der stärkste Appstore ist nach wie vor Apple. Bei Google Play ist dafür in der Regel etwas mehr als die Hälfte des Umsatzes zu erwarten und bei Amazon benötigt man ca. 9x weniger Downloads, um das gewünschte Ranking zu erzielen. Dieser Wert variiert natürlich je nach Tag. Am Wochenende werden mehr Downloads benötigt, um oben mitspielen zu können als am Montag oder Dienstag.

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Und natürlich variieren die Märkte sehr stark. Im stark wachsenden Markt Russland braucht man mehr Downloads als in Deutschland für ein hohes Ranking.

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Meine Schwerpunkte sind die strategische Entwicklung von Unternehmen, die Gestaltung der passenden Geschäftsmodelle und die Kundenanalyse - das klingt nach trockenem Brot. Aber es kann sehr kreativ, anregend und erfüllend sein. Mit dem Master "Digital Media Manager" in München lehre ich Medienkompetenz als Zusammenspiel von Geschäftsmodellen, Technologiebewertung und medialer Kommunikation. Aus meiner Erfahrung als Produktmanager, Verlagsleiter und Geschäftsführer beim Carl Hanser Verlag und Haufe-Lexware kenne ich das Mediengeschäft und die Herausforderungen durch die Digitalisierung. Mit Partnern entwickle ich Plattformen wie flipintu oder lectory und digitale Lernmethoden mit dem Goethe-Institut und verschiedenen Universitäten. Man muss etwas selber erfahren, um es auch vermitteln zu können. Nicht dass ich ein Fan von Steve Jobs wäre, aber seine legendäre Rede in Stanford ist klug und das Motto passt: Stay hungry. Stay foolish. Das Leben ist zu kurz, um es mit sinnlosen Meetings und Phrasen zu vergeuden.