Wer liest eBooks und wer gedruckte Bücher?

Wie so oft kann der US-Markt als Indikator für die Entwicklung im deutschsprachigen Raum herangezogen werden. Aktuelle Studien weisen die folgenden Merkmale auf:

Weihnachten hat in den USA die Benutzerzahlen von Tablets wieder etwas steigen lassen. Sie haben mit 42% schon eine recht hohe Durchdringung erreicht. Aber auch die Anzahl der schon oft totgesagten eReader wächst immer noch stetig an.

 

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In einer anderen Übersicht wird deutlich, dass die Hälfte der US-Amerikaner eines der beiden Geräte besitzt und damit zu den eBook-Lesern gehört.

 

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Die Besitzer kommen, auch das bestätigt vorangegangene Untersuchungen, eher aus den einkommensstärkeren, gebildeteren Schichten, eher städtisch und mit leichten Vorteilen bei den Frauen bezüglich der eReader. Aber auch hier ist die Verteilung in der Gesellschaft so, dass man keine geschlossenen Benutzergruppen erkennen kann, dass keine grundsätzlichen Schlüsse daraus gezogen werden können. Als Programmplaner muss man sich auf eine heterogene Landschaft einstellen und seine Angebote auf den verschiedensten Geräten anbieten, wohl wissend, dass ein Teil der eigenen Zielgruppe digital unterwegs ist, ein Teil nicht.

 

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Dabei fällt auf, dass nach wie vor gedruckte Werke gelesen werden und nicht besonders stark gesunken sind. Natürlich sind eBooks auf dem Vormarsch. Sie scheinen aber das Gedruckte nur bedingt zu verdrängen. Insgesamt wird in einem Dreijahresvergleich ähnlich viel gelesen wie immer. Und die steigende Anzahl an eBooks, die gelesen werden, sagt unmissverständlich: Der Markt ist nicht gewachsen, auch nicht geschrumpft, aber im alten Spiel im Kampf um die Aufmerksamkeit des Kunden ziehen die gedruckten Werke einfach den Kürzeren.

Die eBooks werden immer stärker auch auf den Tablets gelesen und während der Laptop an Bedeutung für das Lesen von eBooks abnimmt, scheint sich das Smartphone immer größerer Beliebtheit zu erfreuen. Es scheint so. als ob die Besitzer dieser Alleskönner jetzt genug gespielt haben und sich wieder ein wenig dem Geistigen widmen wollen.

Diese Zahlen entsprechen den Beobachtungen in Deutschland, bspw. durch die Studie der BITKOM (bzw. mit aktuelleren Zahlen auch hier). Mit einer höheren Durchdringung der Tablets wird wohl die Nutzung des Laptops als Gerät zum Lesen von eBooks geringer werden. Wahrscheinlich werden wie in den USA auch in Deutschland die Smartphones immer mehr auch zum Lesen von Büchern benutzt.

(Die Quelle hierfür ist eine Untersuchung des Pew Research Center.)

 

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Meine Schwerpunkte sind die strategische Entwicklung von Unternehmen, die Gestaltung der passenden Geschäftsmodelle und die Kundenanalyse - das klingt nach trockenem Brot. Aber es kann sehr kreativ, anregend und erfüllend sein. Mit dem Master "Digital Media Manager" in München lehre ich Medienkompetenz als Zusammenspiel von Geschäftsmodellen, Technologiebewertung und medialer Kommunikation. Aus meiner Erfahrung als Produktmanager, Verlagsleiter und Geschäftsführer beim Carl Hanser Verlag und Haufe-Lexware kenne ich das Mediengeschäft und die Herausforderungen durch die Digitalisierung. Mit Partnern entwickle ich Plattformen wie flipintu oder lectory und digitale Lernmethoden mit dem Goethe-Institut und verschiedenen Universitäten. Man muss etwas selber erfahren, um es auch vermitteln zu können. Nicht dass ich ein Fan von Steve Jobs wäre, aber seine legendäre Rede in Stanford ist klug und das Motto passt: Stay hungry. Stay foolish. Das Leben ist zu kurz, um es mit sinnlosen Meetings und Phrasen zu vergeuden.