Jugendliche und das Netz

Die Jugendlichen sind die Zielgruppen von morgen. Interessant für Medienunternehmen ist natürlich die Frage, was sich für künftige Angebote ändern muss. Hierzu lässt sich anhand von Studien über Jugendliche folgendes feststellen:

” Ab 10 Jahren sind fast alle Kinder im Internet unterwegs.” konstatiert die Studie der Bitkom. Und ab dem Alter von 12 Jahren ist das immerhin eine Stunde pro Tag. Allerdings hat sich die Häufigkeit der Nutzung seit der letzten Studie von vor zwei Jahren nicht geändert.
Serien werden vorrangig gesucht (75%), aber auch die Unterstützung zum Unterricht folgt gleich an zweiter Stelle und kommt nicht allzu kurz (70%). Damit liegt die Nutzung des Internets durchschnittlich noch niedriger als die des Fernsehens und Hörfunks (siehe hierzu die Studie der ARD zu 2014), aber auch deutlich vor den Lesemedien Zeitschrift und Buch. Auch das ist plausibel, bietet das Internet doch sowohl das reine Konsumieren wie z.B. von Filmen an wie auch die eigene, aktive Auseinandersetzung mit Themen durch Recherche oder Bearbeitung. Und lässt damit die Auguren im Regen stehen, ob Kinder jetzt weniger oder mehr lesen, wie kürzlich den Kollegen im Guardian.

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Das Internet wird von Jugendlichen in zunehmendem Alter immer stärker genutzt. Dabei kommt es durch den häufigen Konsum von Serien und anderen Filmen verständlicherweise auch zu Substitutionseffekten mit anderen Medien. (Quelle: BITKOM S. 12)

Dass auch hier der Trend zu den mobilen Geräten sichtbar ist, überrascht nicht.
Smartphones werden schon ab 6 Jahren genutzt (ca. 20% der Befragten) und ab 12 Jahren gehören sie quasi schon zum Alltag (85%). Ab 10 Jahren nennen 92% der Befragten ein Handy ihr eigen. Und damit sinkt auch die Bedeutung der eigenen Musikanlage oder Digitalkamera.
Neu ist, dass bei einem Drittel der Jugendlichen ein Tablet genutzt wird, und zwar eher bei den Jüngeren. Je älter, desto wichtiger sind Laptop oder PC. Sicher auch, weil dies dann meist die eigenen Geräte sind, die für verschiedenste Tätigkeiten zur Verfügung stehen.

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Das Smartphone hat das klassische Feature Phone abgelöst. Das ist offensichtlich. Überraschend ist, dass das Tablet zwar häufig genutzt wird, aber bei weitem nicht den PC oder Laptop ersetzt hat. Hier gilt wohl, dass es wichtig ist, das Gerät selber zu besitzen, um es auch häufig zu nutzen. (Quelle: BITKOM, S. 5)

Auch kaum überraschend ist der häufige Gebrauch von Messaging-Diensten und SMS: Das ist kostengünstig und bringt die Jugendlichen zusammen. Chatten am Computer nimmt deshalb ab. Immerhin nutzen 66% auch schon Apps. Teuer dürfen diese bei einem monatlichen Budget von ca. 1 Euro jedoch nciht sein. Auch die grundsätzlichen Ausgaben von 7-14 Euro im Monat für das Smartphone halten sich in Grenzen bzw. im Rahmen dessen, was Eltern zulassen. Beides lässt folgern, dass Jugendliche von Medienanbietern erwarten, auch hierüber gut bedient zu werden.
Mobile Publishing ist die logische Folgerung.

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Noch vor dem Telefonieren kommt die SMS. Und da soll noch jemand sagen, das Smartphone fördere das Schreiben nicht. Auch sonst wird deutlich, dass ein Leben ohne Smartphone immer schwieriger wird, vor allem beim Aufstehen. (Quelle: BITKOM, S. 6)

 

 

Meine Schwerpunkte sind die strategische Entwicklung von Unternehmen, die Gestaltung der passenden Geschäftsmodelle und die Kundenanalyse - das klingt nach trockenem Brot. Aber es kann sehr kreativ, anregend und erfüllend sein. Mit dem Master "Digital Media Manager" in München lehre ich Medienkompetenz als Zusammenspiel von Geschäftsmodellen, Technologiebewertung und medialer Kommunikation. Aus meiner Erfahrung als Produktmanager, Verlagsleiter und Geschäftsführer beim Carl Hanser Verlag und Haufe-Lexware kenne ich das Mediengeschäft und die Herausforderungen durch die Digitalisierung. Mit Partnern entwickle ich Plattformen wie flipintu oder lectory und digitale Lernmethoden mit dem Goethe-Institut und verschiedenen Universitäten. Man muss etwas selber erfahren, um es auch vermitteln zu können. Nicht dass ich ein Fan von Steve Jobs wäre, aber seine legendäre Rede in Stanford ist klug und das Motto passt: Stay hungry. Stay foolish. Das Leben ist zu kurz, um es mit sinnlosen Meetings und Phrasen zu vergeuden.