Offline/Online – passen der Laden um die Ecke und die digitale Welt zusammen?

Das Zusammenspiel von digitalen Kundenbeziehungen und dem POS (Point of Sales), dem realen Leben im Laden um die Ecke, werden die Zukunft prägen. Laut Gartner werden in 2015 schon die Hälfte aller Umsätze über social media und mobile Apps gemacht.
Setzen daily deal-Firmen wie Groupon darauf, durch Schnäppchen neue Kunden in die Läden zu locken, indem sie einem Smartphone-Nutzer schnell mal mitteilen, wo das Duschgel und die gerippte Unterwäsche in der Nähe günstiger zu erwerben sind, setzt foursquare auf langfristige Kundenbeziehungen. So sollen die Händler ebenfalls in der Lage sein, ihre Kundendaten zu pflegen und kontinuierlich aufzubauen.

Trotzdem dürfte das Geschäft mit Schnäppchen für den Offline-Handel gefährlich sein, will man es auf Dauer durchziehen. Die aktuellen Schwierigkeiten von Media Markt und Saturn belegen das. Denn dass langfristig auf dem Gebiet der Preisführerschaft für die Offlinewelt wenig zu holen ist, liegt auf der Hand.
Amazon lässt beispielsweise seine Kunden mit der App “Flow” im Laden die Produkte und die Angebote miteinander vergleichen. Und setzt darauf, dass man als Onlineanbieter meistens einen besseren Preis oder manchmal auch ein günstiges Gebrauchtangebot bieten kann. Die App scannt auf der Basis von Augmented Reality die Produkte.

Laut einer Studie von ExtraBux.com ist vor allem der Montag ein Schnäppchentag. Da sollte man dann entweder zusammen mit den Friseurläden als stationärer Händler gleich zumachen oder mit anderen Exklusivangeboten kontern.

Da scheint es eher sinnvoll zu sein, wie Globus vorzugehen: Online bestellen und offline abholen – diesen Service bietet jetzt die Supermarktkette an.
Oder wie im schon bekannten Beispiel von Tesco, bei dem die Kunden in der U-Bahn bestellen und dann die Ware nach Hause geliefert bekommen.
Fest steht: Man muss die Chancen des Offline-Geschäfts ausspielen (Nähe, sinnliches Erleben, Beratung auf persönlicher Ebene…) und Online zum Marketing und zur Bindung der Kunden nutzen.

Eine ausführliche Studie zum “mobilen” Kaufverhalten weltweit bietet TNS Infratest:
http://www.tns-infratest.com/presse/presseinformation.asp?prID=823

Hier zur Einschätzung von Gartner:
http://www.youtube.com/watch?v=RjF3hqKm93Q
http://www.internetworld.de/Nachrichten/E-Commerce/Zahlen-Studien/Bedeutung-von-Social-Media-und-Mobile-fuer-den-E-Commerce-Nur-ein-Shop-ist-nicht-genug-61014.html

Der folgende Beitrag erläutert gut, wie erst eine klare Analyse der eigenen Zielgruppe und ihrer Bedürfnisse zu einem  guten Shop für das mobile payment führt.
http://www.konversionskraft.de/studien/adsf.html

Hier nähere Informationen zur App von Amazon:
http://www.makeuseof.com/tag/amazon-launches-flow-iphone-augmented-reality-app-product-barcode-scanning-news/
http://www.buchreport.de/nachrichten/online/online_nachricht/datum/2011/11/07/ab-ins-netz.htm
http://meedia.de/nc/internet/amazon-greift-einzelhaendler-mit-flow-an/2011/11/04.html?mid=521935

Meine Schwerpunkte sind die strategische Entwicklung von Unternehmen, die Gestaltung der passenden Geschäftsmodelle und die Kundenanalyse - das klingt nach trockenem Brot. Aber es kann sehr kreativ, anregend und erfüllend sein. Mit dem Master "Digital Media Manager" in München lehre ich Medienkompetenz als Zusammenspiel von Geschäftsmodellen, Technologiebewertung und medialer Kommunikation. Aus meiner Erfahrung als Produktmanager, Verlagsleiter und Geschäftsführer beim Carl Hanser Verlag und Haufe-Lexware kenne ich das Mediengeschäft und die Herausforderungen durch die Digitalisierung. Mit Partnern entwickle ich Plattformen wie flipintu oder lectory und digitale Lernmethoden mit dem Goethe-Institut und verschiedenen Universitäten. Man muss etwas selber erfahren, um es auch vermitteln zu können. Nicht dass ich ein Fan von Steve Jobs wäre, aber seine legendäre Rede in Stanford ist klug und das Motto passt: Stay hungry. Stay foolish. Das Leben ist zu kurz, um es mit sinnlosen Meetings und Phrasen zu vergeuden.