Die Zukunft des Lehrbuchs – Beispiele aus den USA und Deutschland

Hörsaal2Für Lehrwerke ergeben sich zur Zeit zwei Tendenzen, die sich gegenüber stehen: Selfpublishing für alle und aufwändige Lösungen von wenigen. Einerseits gibt es die Möglichkeiten für alle Lehrer, Autoren, Eltern, Schüler etc., selber Angebote zu erstellen und zu günstigen Kosten über das Internet zu verbreiten und zu vermarkten. Andererseits weiß man, dass die Entwicklung einer Software und eines Produktportfolios, die dauernde Pflege eines Angebots Geld und Infrastruktur benötigen, die kleine Anbieter nicht zur Verfügung haben. Oft entwickeln sich derartige Märkt dann so, dass es ein großes Angebot kostenloser, von vielen erstellter Produkte gibt und große Lösungen von finanzkräftigen Unternehmen. Mittelgroße Anbieter haben es dann immer schwer, im Markt zu bestehen. Sie können weder die großen Investitionen tätigen noch mit den vielen Nischenanbietern mithalten. Hier drei Beispiele, die dies verdeutlichen.

Mit smart books entwickelt McGraw-Hill das Lehrbuch neu. Man ist sich bewußt, dass die Antwort auf die Herausforderungen im digitalen Markt die sein muss, selber die technologischen Werkzeuge zu nutzen und eigenständige Angebote zu machen. Ein Riese wie McGraw-Hill kann das. Man wartet nicht darauf, dass EPUP 3.0 endlich funktioniert oder Amazons KF8 auch enhanced eBooks darstellen kann, man überlässt den Markt nicht der Apple-Gemeinde und den mit iBooks Author kostenlos erstellten Werken, man entwickelt selber.

 

 

Das smart book soll wie andere digitale Plattformen vor allem eins können: lernen. Es lernt, wie der Schüler lernt und passt den Inhalt deshalb dem Lernverlauf an. Es kann sprechen, Bilder, bewegte Bilder und Text gut miteinander verknüpfen und sich durch die richtige Verlinkung aktualisieren. Und es liefert dem Eigner vor allem viele relevante Daten, um sein Programm weiterzuentwickeln.

Denn die Konkurrenz ist groß.

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Plattformen wie die Open Education Database vermitteln dem Kunden schnell, wo er welche Kurse kostenlos erhält und liefern Daten zu vielen kostenpflichtigen und kostenlosen Angeboten von Universitäten und anderen Plattformen. Hier gilt es für einen Branchenriesen wie McGraw-Hill, nicht ins Hintertreffen zu geraten und seine Marke so lang wie möglich im Spiel zu halten und allen zu zeigen, dass sie für gute Lehrwerke steht.

In Deutschland zeigen Plattformen wie startnext, dass die Konkurrenz auch aus anderen Bereichen kommen kann: Lehrer suchen sich das Geld zusammen, um innovative Produkte zu verwirklichen. Sie wollen sich von den etablierten Verlagen lösen und Marktplätze eröffnen, auf denen die Kunden möglichst viel kostenlos erhalten.
Wie lange sich dann derartige Modelle wirklich am Markt halten können, ist sicher eine andere Frage. Aber dass sie beim Kunden Begehrlichkeiten wecken werden steht außer Frage.
Und sie zeigen, dass der Weg zum Kunden wohl nur über das Sammeln von möglichst vielen Informationen über ihn führt.

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Meine Schwerpunkte sind die strategische Entwicklung von Unternehmen, die Gestaltung der passenden Geschäftsmodelle und die Kundenanalyse - das klingt nach trockenem Brot. Aber es kann sehr kreativ, anregend und erfüllend sein. Mit dem Master "Digital Media Manager" in München lehre ich Medienkompetenz als Zusammenspiel von Geschäftsmodellen, Technologiebewertung und medialer Kommunikation. Aus meiner Erfahrung als Produktmanager, Verlagsleiter und Geschäftsführer beim Carl Hanser Verlag und Haufe-Lexware kenne ich das Mediengeschäft und die Herausforderungen durch die Digitalisierung. Mit Partnern entwickle ich Plattformen wie flipintu oder lectory und digitale Lernmethoden mit dem Goethe-Institut und verschiedenen Universitäten. Man muss etwas selber erfahren, um es auch vermitteln zu können. Nicht dass ich ein Fan von Steve Jobs wäre, aber seine legendäre Rede in Stanford ist klug und das Motto passt: Stay hungry. Stay foolish. Das Leben ist zu kurz, um es mit sinnlosen Meetings und Phrasen zu vergeuden.