Apple hat mit iBooks Author ein Softwaretool vorgelegt, das zunehmend für die Entwicklung von Büchern genutzt wird. Und zwar nicht nur für Lehrbücher, wie anfangs gedacht, sondern auch für alle Arten von Sachbüchern.
Denn die Autoren von heute wollen mehr als nur ein “Textverarbeitungsprogramm” (leider hat es dieses Ungetüm nie zum Wort des Jahres geschafft): Sie wollen ihre multimedialen Inhalte, ihre Fotos, Videos und Power Point-Foliensätze auf einfache Weise neu kombinieren. Denn die Möglichkeiten der Darstellung werden dadurch ungleich besser.
Interessanterweise dachte man zu Beginn des Jahres, dass die anderen großen Mitspieler schnell auch entsprechende Werkzeuge auf den Markt bringen, aber bisher ist nichts davon zu sehen.
Amazon kommt mit seinem Format KF8 nicht so richtig in die Gänge und muss erkennen, dass der Weg zum Softwareanbieter doch nicht so einfach ist. Das Format ist derart beschränkt, dass es noch lange keine Konkurrenz zu Apple darstellt.
Interessanter sind in dem Zusammenhang andere Plattformen und Technologien, mit denen Lehrwerke erstellt werden können:
Über Press Books, Vook und Adobe haben wir schon berichtet. Inkling macht durch die Eröffnung eines eigenen Shops von sich reden, über den verschiedenste Titel verkauft werden. Der Schwerpunkt liegt im Wissenschaftsbereich, die Anlehnung an Windows 8 ist nicht zu übersehen.
Und es bietet zahlreiche Möglichkeiten, Lehrwerke zu entwickeln. Dabei wird bewußt auf alle Vorteile digitaler Medien gesetzt: Die eigenen Titel können gezielt verwaltet und dadurch auch angsteuert werden, Test und das Teilen mit anderen gehören zum Standard. Das Tool ist eine Antwort auf iBooks Author und in den USA konnten auch schon ein paar namhafte Verlage wie McGraw Hill, Wiley oder Pearson gewonnen werden.
Das ambitionierteste Projekt ist wohl inquire. Das Lehrwerk soll durch eine intelligente Digitalisierung der Daten auf Fragen der Studenten antworten können und selber Fragen stellen. Noch ist das Projekt in der Erprobungsphase, zeigt aber deutlich, wie künftige Lehrbücher aussehen werden.
Die technologischen Möglichkeiten weisen auch hier die Richtung. Lehrwerke werden künftig multimedial sein. Sie werden auf Plattformen wie coursera veröffentlicht, die vielen einen Zugang ermöglichen. Sie werden durch eine intelligente Verschlagwortung und Vernetzung mit anderen Plattformen und der des Nutzers einen besseren Zugang zum Wissen bieten als bisher.
Die Herausforderung für Verlage wird darin bestehen, die Autoren darin zu begleiten.
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