
Man ist versucht, diese Frage mit einem “Nein” zu beantworten. Es ist als ob der Beipackzettel und die Informationen rund um ein Medikament dasselbe verkaufen würden. Metadaten alleine verkaufen nicht. Aber genau das zielt an der Sache vorbei.
Denn die Antwort ist ein klares “Ja” in dem Sinne, dass Metadaten die Basis sind für Sichtbarkeit und die Möglichkeit, ein Produkt an den Kunden zu bringen und zu verkaufen. Ohne gute Metadaten kann man heute ganz schwer verkaufen. Das hat schon das White Paper zu Metadaten vor zwei Jahren gezeigt.
Aber es braucht mehr als “Metadaten”, um gut zu verkaufen. Metadaten sind nicht gleich Metadaten und ohne eine bewusste und sinnvolle Steuerung der Erstellung und Nutzung im Unternehmen bringen sie wenig. Und das führt zum Kern des Kongresses “data summit” am 21. November.

Das bekannte Beispiel aus der Kundenanalyse lässt sich sehr schön auf Metadaten übertragen: Betrachtet man nur die Metadaten, d.h. die Daten über das Objekt selbst, so können diese identisch sein und doch völlig unterschiedliche Objekte bezeichnen (in diesem Falls haben Prince Charles und Ozzy Osbourne dieselben “Metadaten”). Dies zeigt, dass die Qualität der Daten, ihre Genauigkeit und ihre Verwendung zentral sind. Daten alleine sagen sie noch wenig aus, wenn man den Kontext nicht kennt. (Quelle: Networking Exchange Blog)
Dort wird es darum gehen, wie das große Potenzial gehoben wird: Wie werden die Daten entwickelt und genutzt und wie organisiert man die Prozesse in den Unternehmen sinnvoll. Durch das hochkarätige Teilnehmerfeld mit den Fachleuten zu Metadaten aus den verschiedensten Verlagen wird es in den “round table sessions” darum gehen, wie man voneinander lernen kann. Denn die Fachverlage haben in der Klassifizierung ihrer Inhalte mehr Erfahrung als andere: Ihre Schlagwortverzeichnisse wurden über Jahrzehnte entwickelt und gepflegt. Wissenschaftsverlage haben große Erfahrungen im Umgang mit den Bibliotheken, Datenbanken und Suchalgorithmen. Und Publikumsverlage sind im Bereich social media-Marketing und der Darstellung von schwer zu fassenden Inhalten ein Stück weiter.
Alle drei Bereiche sind relevant, wie es in den Interviews der Redner Marc Hoenke von salesforce und Daniela Geyer und Dr. Jörg Gerschlauer von der mvb deutlich wird:
Mit der Umstellung auf Onix 3.0 können Metadaten verbessert werden. Die gemeinsame Entwicklung von Standards und die Nutzung von Schnittstellen bedeutet Effizienz. Das gilt für den Handel wie für Bibliotheken.
“ONIX 3.0 ist für unsere Fragestellung v. a. in zweierlei Hinsicht interessant. Zum einen bietet es die Möglichkeit, dem Handel und dem Endkunden mehr (verkaufsrelevante) Informationen zur Verfügung zu stellen. Vielleicht noch wichtiger ist aber, dass wir im Rahmen der Umstellung die Möglichkeit haben, uns innerhalb der Branche auf gemeinsame Standards bei der Umsetzung und Best Practices zu verständigen. Hier liegt aus unserer Sicht Potenzial, Prozesse zu vereinfachen und ein Mehr an Eindeutigkeit herbeizuführen.” (Daniela Geyer)
Metadaten können das Marketing verbessern. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Daten, die wir über unsere Kunden gewinnen. Die richtige Metadatenpflege wird in Zukunft zur Basis aller Marketing- und Vertriebsabteilungen gehören.
“Künstliche Intelligenz. KI-Technologien werden bald ein Teil von unterschiedlichen Unternehmensprogrammen werden. Damit werden belastbare Vorhersagen möglich. Das Marketing wird zum Beispiel besser planen können, wann die beste Zeit ist, um eine Buchvorstellung zu bewerben – und welche Inhalte eine werbliche E-Mail bieten muss, damit diese auch wirklich vom Kunden gelesen wird.” (Marc Hoenke)
Metadaten können ihr Potenzial entfalten, wenn die Qualität verbessert wird. Es gibt aufgrund der unterschiedlichen Angebote und Kunden keine Faustformel für “gute” Metadaten. Diese sind nur so “gut” wie sie klug im Unternehmen entwickelt und genutzt werden.
“Nun geht es uns aber darum, den nächsten Schritt zu gehen und den Verlagen aufzuzeigen, dass sie nicht nur von der reduzierten Titelmeldegebühr profitieren können. Deshalb rücken wir neben den rein quantitativen Angaben nun auch die Qualität in den Fokus und wollen darüber sprechen, wo es noch wirklich verkaufsförderndes Potenzial gibt – und wie es vielleicht zu heben ist.” (Dr. Jörg Gerschlauer)
Auch Tobias Streitferdt, einer der Spezialisten der Branche und Teilnehmer des Kongresses, und Peter Starke betonen in Ihrem aktuellen Interview zur Metadatenpflege in der Buchbranche, dass erste Schritte gemacht wurden, aber bei weitem nicht alle Potenziale genutzt werden. Denn neben funktionierenden Schnittstellen ist z.B. die Qualität der Metadaten entscheidet. Und die ist immer vom Kontext (welcher Kunde kauft was wo) abhängig. Und der ändert sich bekanntermaßen ständig.
Sehen wir uns auf dem Kongress? Wir freuen uns auf den Austausch.
Pingback: Google Talk to Books – die Zukunft der Buchsuche? | smart digits
Pingback: Die Woche im Rückblick 04.11. bis 10.11.16 – Wieken-Verlag Autorenservice