An der Universität Paderborn stellte man sich die Frage, wie die Studenten in Zukunft die Bibliothek nutzen werden. Herausgekommen ist in Seminaren mit den Studenten ein auch für alle Beteiligten überraschendes, und doch stimmiges Ergebnis. “Die Studenten wollen Räume der Ruhe und Konzentration, Orte für intensive Lektürearbeit. Sie brauchen alle technologischen Möglichkeiten und den Zugang zum digital vorliegenden Wissen. Sie suchen einen Ort der Begegnung, des Austauschs mit anderen.”, so Professor Johannes Süßmann. Volle Lesesäle an den Universitäten bestätigen dies.
Eine aktuelle Studie aus den USA geht noch einmal genauer auf das Bedürfnis junger Leser nach digitalen und gedruckten Werken ein und bestätigt dieses Bild:
Junge Menschen (16-29 Jahre alt) sind fast durchgängig online und sind doch keine schlechten Leser gedruckter Bücher.
Sie lesen im Durchschnitt mehr gedruckte Bücher als andere, sie besuchen nach wie vor Bibliotheken und sie sind froh, neben den vorliegenden Informationen einen Bibliothekar als Ansprechpartner zu haben. Die Bibliothek ist ein willkommener Ort zum Lesen und ruhevollen Aufnehmen, aber auch des Austausches mit anderen. Es scheint den Bibliotheken zu gelingen, Ihre Qualität als Hüter von Wissen auch ins digitale Zeitalter wahren zu können. Man hätte vermuten können, dass durch das Internet die reale Bibliothek nicht mehr nötig wäre. Aber der reale Ort der Begegnung, der persönliche Vermittler scheinen wichtig. Und die Erwartungshaltung zeigt, dass man den Bibliotheken sehr wohl zutraut, die Rolle des Vermittlers noch besser spielen zu können, wenn auch noch die Möglichkeiten der Sozialen Netzwerke besser genutzt würden.
Und erstaunlicherweise zeigt auch diese Studie, dass die Bibliothek als Ort der Ruhe gesucht wird. Es scheint eine Oase zu sein, die mit allen technologischen Möglichkeiten ausgestattet wird. Als Aggregator wird der Bibliothek sogar eine Rolle zugesprochen, die objektiv und besser als andere informiert. Denn für die Bildung der Kinder sollen sie sorgen, in der Hektik des Internets einen Ruheraum bieten, ohne auf dessen Möglichkeiten zu verzichten, und die Schätze der gedruckten Bücher bewahren.
Und die Bibliothek der Zukunft wird wohl auch digital vermessen. Man möchte sich ihr mit Apps, auf dem Smartphone und Tablet nähern. Und man erwartet zu Recht von ihnen einen besseren Zugang zum Wissen als von einem Konzern wie Amazon oder spezialisierten Buchhandlungen.
Pingback: biblopolis – meine Bibliothek der Zukunft | smart digits
Pingback: Herausforderungen 3.0 am Beispiel Wissenschaft | smart digits
Pingback: iversity, MOOC und die Weiterbildung | smart digits
Pingback: Rückblick und Ausblick | smart digits
Pingback: Die Woche im Rückblick 12.07. bis 18.07.2013 | sevblog