App-Vermarktung: Was bringt eine Erwähnung im Appstore?

Bekanntlich tun sich alle mit der Appvermarktung schwer. Daran hat sich über die Jahre wenig geändert, wenn wir auf unsere vorangegangenen Analysen des Marktes blicken. Außer im Spielebereich ist ohne eine crossmediale Strategie wenig zu holen, denn die nötigen Erlöse werden kaum allein durch Apps wieder eingespielt und in Bezug auf Reichweite braucht man eben doch noch einige weitere Partner als nur den Appstore. Und es zeigt sich immer wieder, dass Fehler in der Konzeption später schwer wieder auszubügeln sind.

Da Apples Appstore anders als das Amazon-Ökosystem nicht auf die Vermarktung ausgelegt ist, fehlen standardisierte Werbemöglichkeiten und die redaktionelle Empfehlung gewinnt an Bedeutung. Wie man an diese redaktionellen Empfehlungen herankommt gleicht der Suche nach Googles Algorithmus oder der Formel für Coca-Cola, sprich ist genauso in Nebelschwaden gehüllt wie immer bei derlei Dingen. Gerade deshalb will man aber auch wissen, ob diese Empfehlungen auch wirklich etwas bringen. Und wenn ja, was genau. Distimo hat die Effekte derselben einmal näher untersucht für den März 2014 in den USA.

Die Effekte einer redaktionellen Erwähnung reichen dabei von einer sechsfachen Steigerung der Downloads bis zur völligen Bedeutungslosigkeit. Dabei können auch Apps ausgewählt werden, die schon länger im Markt sind und sich dort auch wacker schlagen. Ein einfaches Update genügt dann auch, um von der geheimnisvollen Apple-Redaktion wahrgenommen und dann erwähnt zu werden. Die Besprechungen sind dann von 6 – 13 Tagen online, je nach Land.

 

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Je nach Kategorie ist die Auswirkung der Empfehlungen auf die Reichweite aber unterschiedlich, wie ein Darstellung der wichtigsten Kategorien zeigt, in denen Empfehlungen gegeben werden. Fast dasselbe Bild zeigt sich dann nochmal bei den Erlösen, wobei die Auswirkung auf die Reichweite eindeutig positiv ist. Bei den Erlösen zeigt sich, dass vor allem die kostenlosen Apps profitieren von den Erwähnungen.

 

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In der Kategorie “If you like” konnte an den folgenden Beispielen der Verlauf der Verkäufe nachgewiesen werden und zeigte jeweils deutliche Auswirkungen auf die Verkäufe.

 

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Als Gegenbeispiel zeigt sich am folgenden Bild, dass die Art der Kategorie einen hohen Einfluss darauf hat, ob der Titel wirklich mehr Verkäufe erzielt oder nicht. In der einen Kategorie sind messbare Auswirkungen erkennbar, in der anderen nicht.

Fazit: In der Regel sind die positiven Auswirkungen vorhanden und es lohnt sich, die Kriterien genauer anzusehen, warum Apps gut besprochen wurden. Hilfreich ist eine klare Positionierung und auch Empfehlung, für welche Kategorie die eigene App in Frage kommt. Auch Apps, die schon länger im Markt sind, können bei Updates durchaus in den Genuss einer Besprechung kommen.

 

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Meine Schwerpunkte sind die strategische Entwicklung von Unternehmen, die Gestaltung der passenden Geschäftsmodelle und die Kundenanalyse - das klingt nach trockenem Brot. Aber es kann sehr kreativ, anregend und erfüllend sein. Mit dem Master "Digital Media Manager" in München lehre ich Medienkompetenz als Zusammenspiel von Geschäftsmodellen, Technologiebewertung und medialer Kommunikation. Aus meiner Erfahrung als Produktmanager, Verlagsleiter und Geschäftsführer beim Carl Hanser Verlag und Haufe-Lexware kenne ich das Mediengeschäft und die Herausforderungen durch die Digitalisierung. Mit Partnern entwickle ich Plattformen wie flipintu oder lectory und digitale Lernmethoden mit dem Goethe-Institut und verschiedenen Universitäten. Man muss etwas selber erfahren, um es auch vermitteln zu können. Nicht dass ich ein Fan von Steve Jobs wäre, aber seine legendäre Rede in Stanford ist klug und das Motto passt: Stay hungry. Stay foolish. Das Leben ist zu kurz, um es mit sinnlosen Meetings und Phrasen zu vergeuden.